Es kam, wie es kommen sollte. Der Kardinal hat’s geschafft, sich den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Drei aktive Bischöfe wurden ausgesetzt, schließlich die ganze Schuld dem toten Kardinal Meisner zur Laste gelegt. Die Bischöfe lagen ihre Ämter nieder und haben nun dem Papst ihren Amtsverzicht angeboten …, wieso Verzicht, warum jetzt erst? Alles in allem ein gelungenes Theaterstück.
Die Beschuldigten werden am anderen Ende der Welt ihre Lebensweise weiterführen können und brüderlich von konservativen Kreisen aufgefangen. Nun ist der Verlust von Mitgliedern für die katholische Kirche in Deutschland noch zu verkraften, es gibt noch viele Katholiken, die aus verschiedensten Gründen bleiben werden.
Der Staat braucht die Kirche und wird sie weiter gewähren lassen. Kirchensteuer bleibt, es läuft im Lande und irgendwann flacht auch diese Empörung ab. Doch, es gibt ein wichtiger Faktor, der nicht mit einkalkuliert wurde. Die Angst. Menschen verlieren ihre Angst vor Gottes Strafe und fangen an, die Bindung zur Kirche in Frage zu stellen.

Warum wurden Priester, die Sexualstraftaten verübt haben, geschützt? Brüder im Nebel? Keine Angst vor Gottes Strafe?  So gesehen, ist das „Vergehen“ einer Krankenschwester, die beispielsweise in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung lebt – also in einem „sündigen Zustand“, eine Lappalie in Vergleich.
Das Vertrauen kaputt, Transparenz null, Austreten wird leicht gemacht.

Ehre allen die nicht austreten, sondern auftreten und weiter kämpfen.